Der englische Begriff „Upcycling“ setzt sich aus den Wörtern „Up“ und „Recycling“ zusammen. Er beschreibt also den Vorgang, alten oder scheinbar nutzlosen Dingen einen neuen Sinn zu geben. Der Gedanke hinter dem Upcycling ist, weniger Dinge wegzuwerfen, gleichzeitig weniger Neues zu kaufen und dadurch nachhaltiger zu leben.
Klimt-Stuhl
Zahlreiche Möbelstücke (Klavierstuhl, Armsessel..) habe ich gerne mit Ausschnitten von Klimtgemälden gestaltet.
Gustav Klimt gilt als einer der umstrittensten, talentiertesten und interessantesten Künstler des Jugendstils. Seine Werke begeistern durch Facettenreichtum, inhaltliche Komplexität, anmutige Erotik und warme Goldtöne.
Die Ausschnitte der Bilder in Kombination mit Acrylfarbe und Blattgold verleihen jedem noch so unscheinbaren Möbelstück einen unvergleichlichen Glanz.
Beatles-Stuhl
Ein Möbelstück mit Motiven der Beatles bringt wohl alle Menschen der 1960-er Jahre in freudige Begeisterung. Die Bilder der Musikgruppe mit ihren unvergesslichen Hits und den bunten LP Covers sind geradezu prädestiniert dazu, ein Möbelstück aufzuwerten.
Den ersten dieser Beatlesstühle habe ich mit Angie gestaltet.Es war ein Geschenk für ihre Freundin, eine begeisterte Anhängerin der Liverpooler Band. Es war das letzte Geschenk, das Angie ihre Freundin überreichen konnte.
Sie starb kurze Zeit darauf an ihrer schweren Erkrankung.
Pavarotti
Diesen Stuhl durfte ich für einen begeisterten italienischen Pavarotti-Fan gestalten. Wenn ich einen solchen Auftrag bekomme, so versuche ich alles zu finden über die betreffende Person, in diesem Fall also Luciano Pavarotti. Es werden Bilder gesucht, Zeitungsartikel, die Musik wird gehört. Ich versuche mich ganz auf diese Person zu konzentrieren. Was hat er geliebt, was hat er gesammelt, wie war sein Leben und vieles mehr. So erfuhr ich auch, dass Pavarotti ein Sammler von Matisse-Werken war. Auch diese Bilder wurden dann mit eingearbeitet.
Es entsteht ein Bild und dieses Bild versuche ich zu gestalten und wiederzugeben.
Einer der ungewöhnlichsten Aufträge.
Der Schaukelstuhl, den niemand haben wollte, der sich nachts wie von Geisterhand bewegen sollte, der ein dunkles, furchtbares Geheimnis in sich trage sollte…. Und ich sollte ihn nun dunkel, düster und geheimnisvoll gestalten.
Chris, mein Auftraggeber hatte ganz genaue Vorstellungen: kein braun, kein Gold, kein…..
Fast alle Bilder, die ich verwendet habe, wurden mir von Chris zugesendet. Nichts von allem Bunten, Fröhlichen und Lebendigen, das ich sonst so gerne mit ins „Bild“ bringe.
Mitunter hätte ich Chris verfluchen können und den Schaukelstuhl am liebsten wieder zurückgegeben. Trotzdem fing ich eines Tages an:
Der Stuhl wurde abgebeizt, geschliffen und anschließend mit den gespenstisch, düsteren Bildern beklebt. Danach mussten Verbindungen geschaffen werden, fließende Übergänge mit Formen und Farben. Und so entstand etwas, von dem ich nie zuvor dachte, dass es gelingen könnte.
Ein außergewöhnliches Unikat. Vielen Dank an den „unnachgiebigen“ Auftraggeber.